Man geht nie zweimal durch denselben Garten

16. 06. 2018

Durchstreift wurde das Rosenareal der Familie Strätker im idyllisch gelegenem Haselünner Ortsteil Lohe an der wasserrreichen Radde, einem Nebenfluss der Hase. Anschließend wurde die alte Festungsstadt und heutige Kreisstadt Meppen erobert. In Lohe angekommen begrüßte Herr Strätker die Lastruper Landfrauen, die sich zunächst mit Kaffee und Kuchen für die bevorstehende Exkursion über das sich über 1,5 Hektar erstreckende Gelände, stärkten. Danach ging es nun zur ersehnten Gartenführung. Ein besonderes Highlight dieses Gartens ist die Aufteilung in „Zimmer“, sprich einzelne Gartenräume. Um diese Räume entstehen zu lassen, benötigt es nicht nur hohe Hecken und Mauern. Schon kleine Buchsbaumhecken, punktuell gesetzte Beete als Raumteiler, eine Grotte oder ein Gartenteich reichen um die verschiedenen Räume anzudeuten. Und aus jedem dieser Gartenzimmer entdeckt der Betrachter berauschende Ausblicke auf weitere Räume. Jeder Rosenstock in diesem Garten hat seine eigene Geschichte, die der Besitzer gerne preisgibt, jedes Beet ist ein Musterexemplar. Die Herkunft der Pflanzen ist sehr unterschiedlich. Auf Reisen entdeckt, aus dem Fachhandel,in renomierten Baumschulen oder zufällig im Discounter gesehen und nicht liegen lassen können. Der Hobby-Gärtner ist stolzer Besitzer einer Mammutpflanze. Die Blätter dieser imposanten, aus Chile stammenden Blattstaude, können einen Durchmesser von über 1,8 Meter errreichen. Sie benötigt allerdings intensive Pflege. Eine dicke Mulchschicht am Fuß, täglich wird sie vier Mal  für zwanzig Minuten gewässert und benötigt in unseren breiten einen ausgeprägten Winterschutz. Zudem gab Herr Strätker zahlreiche Tipps bezüglich Pflege, Anbauweise, Besonderheiten verschiedener Pflanzen und deren Anfälligkeit für Schädlinge und Krankheiten. Auch die Namen vieler Sorten und Arten an Hortensien und Rosen gab er gerne weiter. Gern hätten die Frauen noch länger in diesem liebevoll angelegten Garten verweilt, doch die ausstehende Stadt(ver)führung im nahe gelegenen Meppen erleichterte den Abschied.

 

Der Stadtrundgang in Meppen begann auf dem südlich gelegenen Teil des Marktplatzes vor dem alten Rathaus, dessen ältester Teil 1408 errichtet wurde. Die Gästeführerin verstand es der Gruppe ihr Wissen über die historische Architektur auf amüsante Art und Weise zu präsentieren. Ob Stadthaus, Gymnasialkirche oder die alte Kopfsteinpflasterstraße „Im Sack“, die im Jahr 2006 saniert wurde. Am Ende der denkmalgeschützten Straße befindet sich das Haus Schleimer, das älteste Bürgerhaus der Stadt. Die Geschichte des Ehrenbürgers Ludwig Windthorst lernten die Frauen kennen. Er setzte sich für soziale Gerechtigkeit und Religionsfreiheit ein. Eine weitere Persönlichkeit dieser Stadt ist der „Petroleumkönig“ Wilhelm Anton Riedemann. Er war Mitbegründer des Vorläufers der heutigen ESSO-AG. Dann war es an der Zeit, diesen rundum gelungenen Tag zu einem ebenbürtigem Abschluss zu verhelfen. Unsere Gästeführerin lotste uns in die „Burn Schenke up`n Bült“ Diese urige Kneipe im historischen Stadtkern von Meppen bot alles, was wir dazu benötigten: gemütliches Ambiente, ein schmackhaftes Schnitzelbuffet und etwas „Maikäferflugbenzin“.

 

Fotoserien


Man geht nie zweimal durch denselben Garten (16. 06. 2017)