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So sehen Sieger aus – LFV Cappeln-Schwichteler mit überragendem Mitgliederzuwachs

13. 05. 2018

Fragt man Angelika Hoffmann nach dem Geheimnis ihres Erfolges, dann kann sie sich ein schelmisches Lächeln nicht verkneifen. „Es war der Alkohol“, sagt die Vorsitzende des Landfrauenvereins Cappeln-Schwichteler, um noch im gleichen Atemzug zurückzurudern. „Nein, so einfach ist es natürlich nicht.“ Hoffmanns Verein gelang im vergangenen Jahr ein echtes Kunststück. Er steigerte die Zahl seiner Mitglieder um sage und schreibe 80,2 Prozent. Dafür erhielten die Cappelnerinnen auf der Delegiertentagung des Landfrauenverbandes Weser-Ems in Meppen eine Auszeichnung. Die Frauen räumten gleich zweimal ab, denn sie verbuchten nicht nur den prozentual größten Zuwachs, sondern hatten mit 57 Neuzugängen auch bei den absoluten Zahlen die Nase vorn. Und zwar deutlich, denn viele Landfrauenvereine leiden unter Überalterung und Mitgliederschwund. „Das ging uns Ende 2016 genauso“, berichtet Hoffmann. Enstprechend umlagert waren sie und ihre Vorstandskolleginnen vergangene Woche in Meppen. „Alle wollten von uns wissen, wie wir die Wende geschafft haben.“ Wobei wir wieder beim Alkohol wären. Ende 2016 hatte Angelika Hoffmann den Vorsitz übernommen. Mit 50 Jahren war sie so ziemlich die Jüngste, die meisten Frauen waren bereits im Rentenalter, Nachwuchs war kaum in Sicht. Hoffmann überlegte, was sie tun könnte und lud schließlich zu einem Cocktailabend ein. „Wir haben vorher richtig getrommelt und es kamen dann tatsächlich mehr als 50 Frauen.“ Der Abend änderte alles. 30 Teilnehmerinnen waren auf Anhieb überzeugt und nahmen die Mitgliedsanträge gleich mit nach Hause. Danach wurde die Sache zum Selbstläufer.“ Der Vorstand hatte Zettel verteilt, auf die die Frauen ihre Wünsche aufschrieben. In den folgenden Monaten arbeiteten sie einen nach dem anderen ab. Eines machte Angelika Hoffmann allerdings Sorgen: Wie schafft es der Verein, die Interessen von Alt und Jung unter einen Hut zu bringen? Ein Kennenlernabend brach das Eis. „Agnes Renschen und Gertrud Varelmann erzählten den Neuen, wie es früher war. Das Interesse war groß.“ Verlassen konnte sich Angelika Hoffmann auch auf Irmgard Reinke. Sie bot einen gemeinsamen Kochkurs an. Beim Steckrübenschmaus kamen sich die Generationen näher. Trotzdem verließen einige Ältere die Gruppe. „Aber im Großen und Ganzen blieben wir zusammen“, freut sich die Vorsitzende. Und wuchsen weiter. 72 Mitglieder hatte der Verein vor zwei Jahren. Heute sind es 139. „In diesem Jahr hatten wir bereits zehn Neuaufnahmen“, berichtet Hoffmann stolz. Gemeinsam unternehmen die Frauen ungewöhnliche Touren, zuletzt einen „satirischen Besuch“ im Museumsdorf . „Der kam sehr gut an“. Eine Fahrt nach Berlin stand ebenfalls auf dem Programm.

 

Und auch das Scheunenkino ist ein Highlight. Dabei lautet die Maxime: Alles darf, nichts muss. „Wer keine Zeit oder keine Lust hat, ist zu nichts verpflichtet,“ betont Hofmann, die im Vorstand von:

  • Kerstin Mönnig
  • Petra Ludewig
  • Rita Meyer
  • Christin Diekhaus
  • Hildegard Ellmann

 

unterstützt wird.

 

Mit der Landwirtschaft selbst haben die wenigsten Frauen noch etwas zu tun, auch Hofmann nicht. „Ein Landwirt sagte zu mir, eine Vorsitzende ohne Hektar habe es ja noch nie gegeben. Ich bin die Erste.“ Und das sei auch gut so, denn es gehe heute um Frauen auf dem Land.„Wir wollen uns auf Verbandsebene auch politisch Gehör verschaffen.“ In und um Cappeln steht jedoch das Kennenlernen und gemeinsame Erleben im Vordergrund. „Wer sich für neue Leute interessiert, ist bei uns richtig“, wirbt Angelika Hoffmann. Und wer weiß: Wenn sie so weitermachen, stehen die Landfrauen aus Cappeln-Schwichteler vielleicht im nächsten Jahr wieder auf dem Podium. Beim Treffen der Landfrauen aus Weser-Ems standen die Cappelnerinnen im Mittelpunkt. Denn viele der rund 150 Ortsvereine leiden unter Nachwuchsmangel. Landfrauen brauchen keine Hektar mehr.

 

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